Wie lade ich mein Handy/ Smartphone richtig auf?
Die Antwort der meisten Smartphone-Nutzer, egal ob Apple oder Samsung, wird nun lauten: Das Ladekabel einfach anschließen und los geht’s. Prinzipiell ist das auch richtig. Dennoch gibt es einige Tipps und Tricks, wie der Akku beispielsweise schneller aufgeladen wird oder wie dessen Lebenszeit durch schonendes Laden verlängert werden kann. Wir zeigen die Do´s und Dont´s, die beim Laden des sensiblen Smartphone-Akkus zu beachten sind.
Ladekabel vs. Qi-Laden – welche Methode ist die beste?
Generell gilt: Das Laden per Ladekabel ist immer die bessere Möglichkeit, ganz gleich um welches Endgerät es sich handelt. Wird das Smartphone mittels Kabel an eine Steckdose angeschlossen, so erfolgt die Energieübertragung unmittelbar. Sie fließt also aus der Steckdose direkt und ohne Umwege in den Akku des Smartphones.
Beim Qi-Laden sieht das ganze etwas anders aus. Der Strom wandert zunächst über ein Kabel in die Qi-Ladestation. Dort angekommen wird dieser Wechselstrom von einer Sendespule an die Empfängerspule des Endgerätes weitergeleitet und in einen gleichmäßigen Strom umgewandelt. Da bei diesem Prozess ein äußeres Magnetfeld entsteht, geht dabei auch Wärme verloren. Und wir wissen ja: Wäre = Energie. Im Umkehrschluss heißt das also, dass bei jedem Ladevorgang eine kleine Menge an Energie verloren geht und der gesamte Ladevorgang somit länger dauert.
Auf Methoden, wie z.B. dem Laden per Powerbank oder Solarladegerät, sollte man nur im Notfall zugreifen, da diese noch weitaus ineffizienter sind und auch nicht als Standard-Lösung konzipiert wurden.
Do´s – so wird der Akku geschont
✔️ Optimale Betriebstemperatur beachten
Die optimale Betriebstemperatur für einen Handyakku liegt zwischen 10 °C und 35 °C. Wenn diese Temperatur stets eingehalten wird, schon dies dauerhaft den Akku. Dabei spielt die Außentemperatur eine entscheidende Rolle. Denn je kälter oder wärmer es draußen ist, desto kälter oder wärmer wird auch automatisch der Akku. Es sind auch spezielle Apps erhältlich, die die Akkutemperatur auf dem Bildschirm anzeigen.
✔️ Original Ladegerät verwenden
Dies hat zwei Gründe. Erstens laden billige Ladegeräte und Ladekabel weitaus langsamer als die Originale. Zweitens besteht bei ersteren eine erhöhte Brandgefahr. Gerade Smartphone-Nutzer, die ihr Mobiltelefon gerne über Nacht laden, sollten hierfür nur ein originales Ladekabel/ gerät verwenden.
✔️ Kurz-Laden vermeiden
Das sogenannte Kurz-Laden beschreibt kleine Ladephasen, die über den Tag verteilt werden. Beispielsweise, wenn das Handy mehrfach täglich bei einem Akkuladezustand von 50% auf 70% geladen wird. Das verträgt kein Akku besonders gut. Daher sollte nur eine volle Akkuladung ab 20% Restakku erfolgen.
✔️ Kabel nach Ladevorgang abziehen
Zieht man das Ladekabel nach erfolgtem Ladeprozess ab, verringert sich zum einen das Brandrisiko. Zum anderen bleiben dem Akku auf diese Weise Mini-Ladungen erspart. Diese werden verursacht, indem der Akku minimal an Energie verliert, während er am Stromnetz angeschlossen ist, und dieser Verlust permanent ausgeglichen wird.
✔️ Akku höchstens bis auf 80% laden
Klingt komisch, ist aber so. 75% – 80% beträgt der optimale Ladezustand eines Smartphone-Akkus. Auf diese Weise wird der Akku geschont und bleibt einem länger erhalten.
✔️ Energiesparmodus einschalten
Moderne Smartphones verfügen heutzutage alle über verschiedene Energiesparmodus-Einstellungen. Diese sollten auch genutzt werden, denn man verringert nicht nur den Energieverlust, während das Smartphone in Gebrauch ist, sondern verkürzt auch die Ladedauer.
Dont´s – Fehler beim Laden vermeiden
❌ Akku vollständig entladen lassen
Vollständiges Entladen sollte vermieden werden, denn dies strapaziert den Handy-Akku enorm. Je öfter es vorkommt, desto stärker wird der Akku geschädigt. Auf lange Sicht würde einem der Kauf eines neuen Akkus nicht erspart bleiben.
❌ Schnellladefunktion nutzen
Zugegeben, die Schnellladefunktion hat etwas Verlockendes an sich. Dennoch sollte man es sich gut überlegen, dann wie bereits zahlreiche Tests belegen, verringert sich bei häufigem Nutzen dieser Funktion die Akkuleistung. Besser ist es also, etwas länger zu warten, bis der Akku wieder voll aufgeladen ist.
❌ Über-Nacht-Laden
Ja, auch das beliebte und von vielen Menschen genutzte Nachtladen, tut eigentlich nichts Gutes für den Smartphone-Akku. Denn auch wenn der Akku einmal vollständig aufgeladen wurde, entlädt er sich im Laufe der Nacht auch immer um einige Prozent. Da das Handy permanent an der Steckdose hängt, wird auch jeder noch so kleinste Akkuverlust direkt wieder ausgeglichen. Somit erfolgen pro Nacht mehrere kleine Miniladungen, die den Akku schwächen.
Zudem besteht eine gewisse Brandgefahr. Trotz Überspannungs- und Brandschutz am Ladegerät, kann man ein entstehendes Feuer nie komplett ausschließen. Keine schöne Vorstellung, wenn es plötzlich mitten in der Nacht neben dem Bett anfängt zu brennen, oder?
❌ Extremer Betrieb während des Ladevorgang
Ein weiteres No-Go beim Laden ist es, den Akku durch extremen Betrieb des Smartphones unnötig zu strapazieren. Im Klartext heißt das: Während des Ladevorgangs keine Videos ansehen und keine Spiele spielen. Wer sich daran hält, hat zudem den Vorteil, dass auch der Ladeprozess schneller beendet ist.
❌ Hohe Displayhelligkeit und im Hintergrund laufende Apps
Beides sorgt dafür, dass der Akku schneller an Power verliert. Daher sollte die Displayhelligkeit nicht allzu hoch sein und im Hintergrund laufende Apps, Bluetooth und die Standortermittlung sollten stets ausgeschalten sein, wenn sie nicht genutzt werden. Dies gilt sowohl während des Ladevorgangs, als auch während das Smartphone in Gebrauch ist.
❗️ SOS – Aufgeblähter Handyakku ❗️
Das Phänomen hat sicherlich der ein oder andere bereits erlebt. Das Smartphone wirkt komisch aufgedunsen und weist an den Seiten sogar Risse auf oder ist regelrecht aufgeplatzt. Zudem kann eine merkwürdige Substanz herauslaufen oder schon angetrocknet an den Rändern des Handys kleben.
In diesem Fall kann man sich sicher sein: Der Akku ist hinüber. Sobald sich ein Akku derart aufbläht, ist nichts mehr zu retten. Es muss also ein neuer her. Glücklich können sich diejenigen schätzen, die keinen festen Akku im Handy haben und ihn ganz leicht selbst auswechseln können. Ansonsten sollte die Angelegenheit von einem Elektrofachmann übernommen werden.